Stockholm
1885 -
Stockholm
1940
Erik Gunnar Asplund ist einer der prominentesten skandinavischen Vertreter des Funktionalismus und gilt als wichtigster schwedischer Architekt des 20. Jahrhunderts. Von 1905 bis 1909 studiert er zunächst Malerei an der königlichen Kunsthochschule in Stockholm. Erik Gunnar Asplund interessiert sich jedoch immer auch für Architektur und er besucht ebenfalls die freie Architektenschule in Stockholm. Bald nach Studienende eröffnet Erik Gunnar Asplund ein eigenes Architekturbüro in Stockholm. Von 1911 bis 1930 entwirft Asplund mehrere Bauten in einem vom Neoklassizismus geprägten Stil, so etwa das Scandia Cinema (1922-1923) und die Stadtbibliothek in Stockholm (1924-1928). Auch seine Möbelentwürfe aus dieser Zeit sind im neoklassizistischen Stil, wie etwa der Stuhl "Senna" (1915), der für eine öffentliche Bibliothek entworfen wurde, zeigt. 1915 gewinnt Erik Gunnar Asplund zusammen mit Sigurd Lewerentz den Architekturwettbewerb für die Erweiterung des Stockholmer Südfriedhofs. Ihr Plan, der große Aufmerksamkeit erregt, integriert die Friedhofsanlage harmonisch in eine Waldlandschaft mit Hügeln, Ebenen und Lichtungen, im Totenhain werden die Gräber zu einem Teil der Natur. Die Friedhofsanlage mit mehreren Kapellen und Friedhofsbauten entsteht von 1915 bis 1940, seit 1994 ist sie in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. 1930 vollzieht Erik Gunnar Asplund einen radikalen Stilwandel in seinem Werk. In diesem Jahr wird er zum leitenden Architekten der wichtigen, vom schwedischen Kunstgewerbeverband veranstalteten, Stockholm-Ausstellung berufen. Erik Gunnar Asplund wendet sich nun dem vom Bauhaus inspirierten Funktionalismus zu. Mit dem für die Ausstellung entworfenen Restaurant "Paradiset" aus Eisen und Glas bringt Erik Gunnar Asplund erstmals den internationalen Stil nach Schweden. Der Stilwandel zeigt sich auch in seinen Möbelentwürfen, er entwirft nun Stühle und Sessel mit Stahlrohrgestell, wie etwa den Stuhl "Karmstol" (1931, hergestellt von Nordiska Kompaniet). Es gebe "keinen Bedarf an alten Kulturformen" mehr, schreibt Erik Gunnar Asplund 1931 als Mitautor eines Manifests der Moderne. 1931-1940 lehrt Erik Gunnar Asplund Architektur an der Königlichen Kunsthochschule in Stockholm. Erik Gunnar Asplund war eng mit Alvar Aalto befreundet, der in seinem Nachruf über den Freund schreibt: "Der Kontakt zur Natur, den Menschen eingeschlossen, war in all seinen Projekten erkennbar".
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